Pflegebedürftigkeit bei Parkinson-Patienten

yippy
von yippy
2 min Lesezeit
01.03.2024 21:00:38

Parkinson ist eine Krankheit des Nervensystems, die meist bei älteren Menschen zwischen 50 und 60 Jahren auftritt und derzeit nicht heilbar ist. Durch Medikamente kann der Verlauf allerdings verlangsamt werden und eine selbstständige Alltagsgestaltung ist für die meisten Patienten möglich. Die Krankheit schreitet in unterschiedlichem Tempo voran, wodurch externe Hilfe früher oder später bei einigen Patienten nötig wird.

Die häufigste Form der Krankheit ist die sogenannte Morbus Parkinson. Hier kommt es durch das Absterben von Dopamin produzierenden Nervenzellen zu einem Dopamin Mangel. Die Ursache für das Absterben ist noch immer unbekannt. Neuere Studien sehen einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Parkinsonrisiko und dem Umgang mit Pestiziden, beispielsweise durch den Verzehr von behandeltem Obst und Gemüse.

Die Beeinträchtigungen durch Pakinson können sehr vielseitig sein, beziehen sich aber vor allem auf den Bewegungsapparat. Neben den klassischen Symptomen treten auch folgende Beeinträchtigungen auf, die die Anwesenheit einer Pflegeperson nötig machen:

  • Überproduktion der Talgdrüsen (“Salbengesicht”)
  • Entwicklung einer Depression (ca. 50 Prozent der Erkrankten sind betroffen)
  • Einschränkungen des Geruchssinns
  • Schlafstörungen (ca. 75 Prozent der Patienten sind betroffen)
  • Störung der Gehirn- und Gedächtnisleistung (Demenz: ca. 20 Prozent der Erkrankten sind betroffen)

Das Auftreten der Symptome ist nicht nur von Patient zu Patient unterschiedlich, sondern auch ihre Intensität kann bei einem Patienten stark variieren.

Schwerpunkte der Pflege von Parkinson-Patienten

  • Hilfe bei motorischen Tätigkeiten, beispielsweise laufen, waschen
  • Ernstnehmen des Patienten, Parkinson-Kranke leiden nicht unter verminderter Intelligenz
  • Selbstständigkeit des Erkrankten fördern
  • Geduldig sein, auch wenn es lange dauert, bis Tätigkeiten selbstständig ausgeführt sind
  • Angeschlagenes Selbstbewusstsein des Patienten stärken

Durch den individuellen und schwer vorhersehbaren Verlauf der Krankheit kann der Grad der nötigen Pflege schwanken. Generell sollte nicht mehr geholfen werden als nötig, achten Sie auch darauf, ob es eine Patientenverfügung der Pflegeperson gibt.

Typische Parkinson-Symptome

  • Bewegungsverlangsamung (Bradykinese)
  • Muskelversteifung (Rigor)
  • Muskelzittern (Tremor)
  • Mangelnde Stabilität der aufrechten Körperhaltung (posturale Instabilität)

Mögliche erste Anzeichen

  • Müdigkeit und depressive Verstimmung
  • Schmerzen in Rücken, Nacken oder Gliedmaßen
  • verlangsamte Bewegungen
  • “Ungeschicklichkeit”, vor allem bei feinmotorischen Bewegungen
  • Riechstörungen
  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung, geträumte Bewegungen werden im Schlaf ausgeführt
  • Obstipation (Verstopfung)

Pflege bei bestimmten Krankheiten

Parkinson bei Kindern

Kinder können nicht an idiopathischem Parkinson erkranken, jedoch kann die sehr viel seltenere erbliche Parkinson-Krankheit bei ihnen auftreten. Einzelne Symptome der Parkinson-Krankheit, wie beispielsweise das unkontrollierte Zittern, sind auch bei Kindern zu beobachten, haben dann aber meist andere Ursachen. Auch bei Kindern sollten Pflegepersonen vor allem an die Selbstständigkeitserziehung denken und nur eingreifen, wenn es nötig erscheint.Tipps zur Alltagsgestaltung für Betroffene

  • Richten Sie ihre Wohnung so ein, dass sie sich möglichst selbstständig fortbewegen können, zum Beispiel durch Haltegriffe, Duschhocker und das Vermeiden Von Stolperfallen (Türschwellen, Teppichkanten etc.).
  • Vermeiden Sie bei Reisen Ziele mit extremen Temperaturen.
  • Achten Sie darauf, regelmäßig unter Menschen zu gehen, vermeiden Sie aber große Menschenmengen.
  • Schlafstörungen entstehen oft dadurch, dass Patienten sich nicht mehr automatisch im Schlaf umdrehen können und daher aufwachen. Abhilfe können hier leichte Decken schaffen, sowie Bezüge aus Satin, die “rutschiger” sind und das Umdrehen dadurch erleichtern.

Da bei einer bereits existierenden Parkinson-Krankheit ein erhöhtes Pflegerisiko besteht, ist es sehr schwer, als Erkrankter eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Die vor Vertragsabschluss durchgeführte Gesundheitsprüfung führt nahezu sicher zur Ablehnung des Antrags. Eine Lösung bietet hier der sogenannte Pflege-Bahr. Diese staatlich geförderte Versicherung, die mit fünf Euro monatlich staatlich bezuschusst werden kann, wird ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen, sodass die Krankheit hier kein Hinderungsgrund ist.

Hilfreiche Links

Cannabis und CBD Öl bei Parkinson

Seit ein paar Jahren wird Cannabis nicht mehr nur als Droge genutzt, sondern auch in der Medizin eingesetzt. Viele Patienten mit schweren oder chronischen Krankheiten profitieren davon, dass Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen auf Rezept erhältlich ist. Die besonderen Wirkstoffe der Pflanze haben eine entspannende und schmerzlindernde Wirkung.

Cannabis enthält u.a. Cannabidiol (CBD) und wird oft zu CBD Öl verarbeitet. Das Öl ist bisher nur als Genussmittel und nicht als Arznei zugelassen.